27.2.22 Unser Wecker waren diesmal eine Schar von Krähen, die herumkreischten und unser Dach wohl als Start- und Landebahn nutzten. Auf unserer Oslo Bucketlist standen noch zwei Museen. Das Schifffahrts-/Maritim Museum und das Volksmuseum. Das Maritim Museum veranschaulicht die jahrhundertealte norwegische Schifffahrt. Von ausgestellten Wikingerschiffen bis hin zu Simulatoren, bei denen man selbst ein Containerschiff lenken kann, ist alles geboten.
Das Volksmuseum hingegen ist ein Freilichtmuseum, welches norwegische Häuser und Hütten aus allen Epochen zeigt. Die Bandbreite reicht von der Stabkirche aus Holz, erbaut um 1200 n.Chr. bis hin zu einer original nachgebauten Wohnung aus den späten 60ern. Alle Exponate sind Originale. Man bekommt einen tollen Überblick über die Geschichte Norwegens. Da wir schon einen Tag auf der Suche nach Trinkwasser waren, war das noch eine Tagesaufgabe, wir wurde an einer Tankstelle endlich fündig. Nach dem Auftanken des Vorrats festigten wir den Entschluss, dass wir das Land der Fjorde weiter bereisen.


28.2.22 Am Morgen gönnten wir uns etwas Luxus, wir gingen Duschen in einem Schwimmbad ! Unser Plan war es weiter in Richtung Westen zu ziehen. Deswegen fuhren wir über Landstraßen an Feldern und Seen vorbei, bis nach Tonsberg am Oslofjord. Wir parkten etwas oberhalb der Stadt und begutachteten die Burgruine, welche hoch oben auf dem Festungshügel liegt. Man hatte einen herrlichen Blick über die älteste Stadt Norwegens (erbaut 871 n.Chr.). Unser Spaziergang führte uns durch die Innenstadt und dann zurück zum Übernachtungsort unserer Wahl.
1.3.22 Nach dem Frühstück erledigten wir unsere Alltagsaufgaben. Spülen und Grau- und Schwarzwasser entleeren. Dann waren wir wieder auf der Straße. Wir tankten auf und fuhren danach über Fernstraßen Richtung Arendal. An Seen vorbei die in der Sonne glänzten, durch kleine Wälder und an schneebedeckte Hügel. Wir hatten wunderbares warmes Frühlingswetter. Den Abend ließen wir bei Fusilli al Forno ausklingen.

2.3.22 Im Sonnenschein fuhren wir von Arendal los und legten einiges an Kilometer zurück. Ein unglaubliches Panorama reihte sich an das nächste, ein im Schnee glitzernder Bergsee an Birkenwälder. Die dicke Emma hatte gut zu kämpfen, aber sie meisterte jeden einzelnen Hügel. Zwar langsam, aber stetig. Und die Aussicht macht alles wett. Noch in der warmen Sonne kamen an unserem Schlafplatz an, der an einem See gleich neben der „Fjotland Kirke“ lag.


3.3.22 Es gab wieder spektakuläre Aussichten in strahlender Sonne. Für alle Motorradfahrer oder die sich mal mit einem Sportwagen auslassen wollen oder Camper oder für die die einfach mega mäßige Panoramen genießen wollen, für die ist die Strecke von Arendal zu den Preikestolen quer durchs Landesinnere ein Traum. Wir sind früh losgefahren und kamen so um die Nachmittagszeit an der Fähre an und setzten über. Wir beschlossen uns umzusehen und schon mal bis zum Wanderparkplatz zu düsen. Dort angekommen bemerkten wir das alles touristisch aufgemacht war und man dort nicht übernachten konnte. Also fuhren wir weiter und begaben uns auf Stellplatz Suche. Diese Suche gestaltete sich als äußerst schwierig, denn man durfte auf keinem öffentlichen großen Parkplatz in der Stadt, wo wir waren, campieren. Also fuhren wir durch die Gegend und fanden nichts.
Für die ganzen Strapazen gab es aber eine Belohnung, denn unser Stellplatz wurde eine Bucht an einem Feldweg mit Blick über das ganze Tal bei Sonnenuntergang.


An diesem Tag hatten wir noch eine sehr schöne Begegnung der deutschen Art. Als ich an einem Platz an der Straße aus der Toilette kam wurde ich mit einem freundlichen „Grüß Dich“ angesprochen, Hendrik war so perplex, dass er nur so ein kurzes „Hallo“ hin stammelte. Wir unterhielten uns dann doch noch ein paar Minuten mit Georg. Bei unserer Abfahrt sahen wir das eine Firma auf ihrem Campingmobil verlinkt war. Wir waren interessiert und fanden heraus das er der Chef und Gründer der Plattform „Just for Georg“ ist, welche Personen mit Depressionen und anderen mentalen Störungen unterstützt. Auch Georg hatte selbst einen schweren Verlauf solcher Störungen mitgemacht. Wir lasen uns einen Beitrag durch und erfuhren das er unter anderem mit 25 Jahren der Unternehmer des Jahres wurde, als auch Vorstandsmitglied der finanzpark AG war und den größten Webvermarkter Deutschlands aufbaute.
Buch von Georg Rösl: „Gegen das Tabu: Ein Erfolgsunternehmer und sein Kampf gegen die Depressionen“
4.3.22 „Der Pfad zur Kanzel“
So oder so ähnlich könnte man den Wanderweg zu dem Preikestolen beschreiben. Dieser Weg hat es in sich, man läuft eigentlich „nur“ 4 km, diese schlängeln sich aber immer nur steil bergauf Richtung Himmel. Wir wanderten durch den Schnee mit Spikes an den Füßen immer höher, genossen die Aussicht und die Sonne. Urplötzlich fiel der Hang vor uns schroff 604 Meter in die Tiefe, wir waren ganz oben angekommen. Und da standen wir hoch oben über dem glitzernden Lysefjord. Was ein Spektakel!



Wir können jedem nur empfehlen den Aufstieg zu wagen. Gute Kondition erleichtert das Wandererlebniss ist aber kein Muss ;). Wir genossen es sehr und schossen die obligatorischen Bilder. Ein Paar und drei Jungs aus Süddeutschland trafen wir auch.
Preise: Parken für 24h ca. 25€ Spikes: 10€ pro Person (kein Muss, nur Empfehlung)
5.3.22 Da wir dank dem Wetterbericht wussten, dass es kein schönes Wetter geben sollte, machten wir unsere Kilometer und fuhren Richtung Schweden durch das Land. Wir nahmen die Fähre zwischen Hjelmeland und Nesvik, und fuhren dann durch die Berge weiter. Die Straßen waren äußerst schmal und von hohen Schneewänden umgeben. Es ging bergab und bergauf. Kurz vor einem Tunnel mitten in einem Tal hielt uns dann ein Mann in Warnkleidung an und wies darauf hin dass wir dem Follow Me Fahrzeug folgen mussten. Dieses begleitete uns durch den Tunnel, in welchem sich eine Hebebühne mit Arbeitern befand. Wir übernachteten in einem Ort namens Roldal auf einem Campingplatz, welcher sich so wie der Rest des Ortes auch, in extremen Schneemassen befand.
