Zwölfte Woche

25.4.22 Wir wurden am Morgen von Kinderlärm geweckt. Die Sporthalle an der wir standen war an eine Schule gebunden. Von dort aus liefen wir zuerst zum breitesten Wasserfall Europas. Danach zum Rathaus von Ventspils (deutsch: Windau). Von dort aus weiter durch die idyllische Altstadt bis zu einem Alkohol Outlet, dort kauften wir alles für einen guten Aperol Spritz. 

26.4.22 Über Nacht hatten wir den Van auf 100% geladen. Nachdem alles abgekabelt war, fuhren wir nach Liepaja. Dort suchten wir vergeblich nach einem Waschsalon. Wir bummelten durch die Straßen, besuchten eine Kirche, die Markthalle und die lettische Version des Walk of Fame, aber die Stadt gab ansonsten leider nicht sehr viel her. Gegen Abend stellten wir uns an eine Hafenmauer, auf der viele Männer nach Fischen angelten. 

27.4.22 Viele Einheimische gingen auf dieser Hafenmauer spazieren, also taten wir es ihnen gleich. Der Wind war stark und die Wellen schossen an der Mauer hoch. Wir fuhren weiter, genehmigten uns eine Dusche und kamen in einem kleinen Örtchen an einem See an. 

28.4.22 Das Schloss Rundal stand noch als letztes auf der Liste unserer Sehenswürdigkeiten in Lettland. Im 18. Jahrhundert ließ Ernst Johann Biron, der Herzog von Kurland, dieses imposante Gebäude errichten. Die Innengestaltung übernahmen französische Ausstatter und italienische Maler. Während der folgenden Jahrhunderte veränderte sich der Nutzen des Schlosses immer wieder, mal war es Unterschlupf, mal Schule und mal ein Getreidespeicher. Erst in den späten Sechzigern übernahmen das Kulturministerium und das Amt für Denkmalschutz das Schloss und ließen es renovieren. Die Räume und der französische Garten sind eindrucksvoll und werden gehegt und gepflegt. 

29.4.22 Am Morgen zeigte sich das Schloss in strahlender Sonne. Nach dem Frühstück fuhren wir weiter in Richtung Süden. Circa eine halbe Stunde und eine Grenzkontrolle später, bretterten wir auch schon durch den letzten baltischen Staat, Litauen. 

Sowie auch Estland hat Lettland uns begeistert, von alten wunderschönen Städten bis hin zu einem Reichtum an unfassbarer Natur, alles war und ist geboten. Ein großartiges Land, welches man am besten mit Wohnmobil oder einem anderen fahrbaren Untersatz bereisen sollte. 

30.4.22 Kurz hinter der Grenze liegt die wahrscheinlich bekannteste Sehenswürdigkeit Litauens, der Berg der Kreuze. Auf diesem Doppelhügel stehen oder liegen weit mehr als 60.000 Kreuze. Es ist ein beliebter Wallfahrtsort, wo Gläubige Kreuze aufstellen oder Rosenkränze an jene hängen. Wie die Hügel entstanden, weiß niemand so recht. 

Dazu gibt es zwei Legenden. Die erste handelt von einem Vater, der immer am Bett seiner sterbenden Tochter wachte, als ihm plötzlich eine Stimme sagte, er solle auf dem Hügel ein Kreuz aufstellen. Er tat wie ihm befohlen und siehe da, seine Tochter wurde wieder gesund. 

Die andere Legende handelt von einem Fürsten aus Vilnius. Dieser wurde vorgeladen an das Gericht von Riga. Auf der Hinreise sagte er, dass ein Kreuz auf diesen Hügeln errichtet werden solle, wenn er denn Prozess gewinnt. Er gewann den Prozess und ließ das Kreuz errichten.

Ein eindrucksvoller Ort. Nach diesem Besuch fuhren wir weiter durch das Land bis nach Siauliai, dort bummelten wir ein wenig durch die Fußgängerzone. 

1.5.22 Von unserem Stellplatz, der an einem See lag, fuhren wir nach Panevezys. Dort sahen wir eine große Shoppingmall, die Annalena magisch anzog. Nach einem Rundgang wollte wir noch ein alkoholhaltiges Getränk kaufen, was uns aber verwehrt wurde, da man in Litauen am Wochenende nur bis 15 Uhr alkoholische Getränke kaufen kann.

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